{"id":509,"date":"2023-04-11T14:33:36","date_gmt":"2023-04-11T12:33:36","guid":{"rendered":"https:\/\/jahresbericht.abz.ch/2024\/?page_id=509"},"modified":"2025-04-28T18:14:48","modified_gmt":"2025-04-28T16:14:48","slug":"gemeinnuetziger-wohnraum","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/jahresbericht.abz.ch/2024\/bauen\/gemeinnuetziger-wohnraum\/","title":{"rendered":"Gemein[shy]n\u00fctziger [br]Wohnraum"},"content":{"rendered":"\n
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\u00abUnser Auftrag ist nach wie vor essenziell\u00bb<\/h2>\n\n\n\n

ABZ-Pr\u00e4sidentin Nathanea Elte und Sabine Merz, Leiterin Bau und Entwicklung, \u00fcber die Relevanz von gemeinn\u00fctzigem Wohnraum und die Herausforderungen beim Bauen.<\/p>\n\n\n

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Wir leben in Zeiten von hoher Wohnungsnot. Wie wird sich aus Ihrer Sicht der Wohnungsmarkt in den n\u00e4chsten
20 Jahren ver\u00e4ndern?<\/p>\n\n\n\n

Nathanea Elte: <\/strong>Der angespannte Wohnungsmarkt wird anhalten. Entsprechend wird der Bedarf an \u00adgutem und bezahlbarem Wohnraum bestehen bleiben. Die Menschen werden immer \u00e4lter, wollen im \u00adeigenen Zuhause alt werden, der Anteil an Ein- und Zweipersonenhaus\u00adhalten nimmt zu. Die ABZ erkennt \u00addiese Entwicklungen und hat bereits entsprechend \u00adreagiert.<\/p>\n\n\n\n

Sabine Merz: <\/strong>Wir haben etwa unsere Belegungsricht\u00adlinien versch\u00e4rft und f\u00f6rdern in diesem Zusammenhang Umz\u00fcge innerhalb unserer Genossenschaft. \u00adDamit werden gr\u00f6ssere Wohnungen wieder frei. Auch pr\u00fcfen wir effizientere Wohnformen wie das Micro-Co-Living. Dort haben die Bewohner:innen ihren privaten Bereich, teilen aber gewisse R\u00e4ume mit\u00adeinander. Im Gegensatz dazu wohnen viele \u00e4ltere Menschen in der Schweiz in zu grossen Wohnungen oder H\u00e4usern. Da kein bezahlbarer alternativer Wohnraum verf\u00fcgbar ist, verbleiben sie in ihrem bisherigen Zuhause.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

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Was bedeuten diese Ver\u00e4nderungen f\u00fcr die ABZ?<\/p>\n\n\n\n

Nathanea Elte: <\/strong>Der Zweck der ABZ ist g\u00fcltiger denn je, und unser Auftrag bleibt essenziell: Wir engagieren uns weiterhin f\u00fcr mehr gemeinn\u00fctzigen Wohnraum und entziehen den Boden der Spekula\u00adtion. So wie wir es 2024 mit der Siedlung Schlossberg in Winterthur W\u00fclflingen getan haben. Damit k\u00f6nnen wir noch mehr Menschen guten und g\u00fcnstigen Wohnraum anbieten. Das ist unser Kernauftrag.<\/p>\n\n\n\n

Neben dem Kauf von bestehenden Liegenschaften steht f\u00fcr die ABZ das Bauen im Zentrum, um mehr gemeinn\u00fctzigen Wohnraum zu schaffen. Bauen wird aber immer komplexer. Warum?<\/p>\n\n\n\n

Sabine Merz: <\/strong>Neubauten in der Stadt sind besonders schwierig umzusetzen, weil es an Fl\u00e4chen mangelt und die Bodenpreise hoch sind. Zudem m\u00fcssen wir g\u00fcnstig und nachhaltig sein und verdichten. Gleichzeitig k\u00f6nnen wir nicht verdichten, wenn uns zum Beispiel das Inventar der sch\u00fctzenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) mit neuen Anforderungen konfrontiert. <\/p>\n\n\n\n

Zudem dauern Genehmigungsprozesse bei grossen Projekten oft Jahre. Beh\u00f6rden pr\u00fcfen Projekte intensiv und Einsprachen verz\u00f6gern Bauvorhaben zus\u00e4tzlich. Wir sp\u00fcren den Widerstand gegen\u00fcber Ersatzneubauten und verstehen die Bef\u00fcrchtungen von h\u00f6heren Mieten oder Gentrifizierung. Daher ist es wichtig, den Mehrwert von zus\u00e4tzlichem preisg\u00fcnstigem Wohnraum sorgf\u00e4ltig abzuw\u00e4gen. Auch Nachhaltigkeitsanforderungen stellen uns vor Herausforderungen. Unser Ziel ist es, innovative, ressourcenschonende und kosteng\u00fcnstige L\u00f6sungen zu finden.<\/p>\n\n\n\n

Nathanea Elte: <\/strong>All diese Faktoren machen das Bauen in der Stadt teuer, langwierig und komplex \u2013 obwohl \u00adgerade hier dringend mehr Wohnraum ben\u00f6tigt wird. In l\u00e4ngeren Planungsprozessen ver\u00e4ndern sich die Grundvoraussetzungen, und wir m\u00fcssen mit einer \u00adhohen Regeldichte umgehen. Oft ist unklar, welche \u00adZiele Priorit\u00e4t haben: Nachhaltigkeit? Verdichtung? Denkmalschutz? G\u00fcnstige Wohnungen? Die Stadt Z\u00fcrich verfolgt grunds\u00e4tzlich das Drittelsziel \u2013 bis 2050 sollen ein Drittel der Wohnungen in der Stadt Z\u00fcrich gemeinn\u00fctzig sein. Dieses Ziel zu erreichen, ist schwierig, wenn stets neue Anforderungen an Bauprojekte aufkommen. Nat\u00fcrlich sind solche Prozesse wichtig in unserer Demokratie, sie erfordern aber viel Geduld.<\/p>\n\n\n\n

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\u00abMit unseren Bauprojekten leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Wohnraum­versorgung.\u00bb<\/p>\nNathanea Elte, ABZ-Pr\u00e4sidentin<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n

Wie k\u00f6nnten Bauprojekte k\u00fcnftig rascher \u00adumgesetzt werden?<\/p>\n\n\n\n

Sabine Merz:<\/strong> Mit klaren Rahmenbedingungen im Planungsprozess von Anfang an. Denn wenn sich Rahmenbedingungen stetig \u00e4ndern, k\u00f6nnen die Bauprojekte diesen irgendwann nicht mehr gerecht werden.<\/p>\n\n\n

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Wie kann sich die ABZ f\u00fcr die einfachere \u00adUm\u00adsetzung von Bauprojekten einsetzen?<\/p>\n\n\n\n

Nathanea Elte:<\/strong> Wir arbeiten stets sorgf\u00e4ltig und um\u00adfassend. Wir beziehen Experten und wichtige Interessengruppen mit ein, machen umfassende Analysen und geben Studien in Auftrag, damit wir eine fundierte Entscheidung f\u00fcr die Zukunft unserer Siedlungen \u00adtreffen k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

Wir und unsere Mitglieder sollten klar kommunizieren, wof\u00fcr wir stehen und wie wir arbeiten \u2013 und nachvollziehbar erkl\u00e4ren, warum wir bestimmte Ziele verfolgen. Denn es kursieren viele Vorurteile und Fehlinforma\u00adtionen \u00fcber Genossenschaften in der Bev\u00f6lkerung und der Politik. Gleichzeitig m\u00fcssen wir die Herausforderungen benennen und erkl\u00e4ren, warum manche unserer Bauprojekte nicht immer so schnell vorankommen, wie wir es uns w\u00fcnschen, und was wir brauchen, um unseren Auftrag weiter umsetzen zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

Politisch setzen sich unser Regional- und unser Dachverband f\u00fcr unsere Branche ein. Bei Wohnbaugenossen\u00adschaften Schweiz sind mit Eva Herzog als Pr\u00e4sidentin eine St\u00e4nder\u00e4tin und mit Manuela Weichelt als Vorstandmitglied eine Nationalr\u00e4tin vertreten. So k\u00f6nnen wir auch auf \u00adnationaler Ebene politische Aufmerksamkeit f\u00fcr unsere Anliegen generieren.<\/p>\n\n\n\n

Wenn Sie einen Zauberstab h\u00e4tten: Wie w\u00fcrde der ideale Wohnungsmarkt aussehen?<\/p>\n\n\n\n

Sabine Merz: <\/strong>Bezahlbar, nachhaltig und optimal belegt. Alle wohnen so, wie sie es sich vorstellen, mit einem vern\u00fcnftigen Fl\u00e4chenverbrauch.<\/p>\n\n\n\n

Nathanea Elte: <\/strong>Die ABZ k\u00f6nnte neue Mitglieder aufnehmen und mehr Menschen erreichen, die auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt sind. Dies in lebens\u00adwerten Quartieren und mit einer hohen Wohnsicherheit. <\/p>\n\n\n\n

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Sabine Merz (links) ist seit September 2020 Leiterin Bau und Entwicklung bei der ABZ, Nathanea Elte (rechts) seit 2017 Pr\u00e4sidentin der ABZ.<\/strong><\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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